Der Zustand des Weges zwischen Rodauer Sportplatz und Niederwald hat in den vergangenen Monaten immer wieder zu Klagen aus der Bevölkerung geführt: Die in Eigeninitiative von Bürgern unter der Regie des örtlichen Verschönerungsvereins aufgebrachte Schotterschicht sei so grobkörnig beziehungsweise derart unzureichend verdichtet, dass Radler, aber auch die Nutzer von Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen die Strecke kaum befahren könnten.
Problem für Radler und Rollatoren
Die SPD hat das Thema nun in der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Kommunalwahl mit einem Antrag aufgegriffen. Mit dem mehrheitlich gefassten Beschluss wird der Magistrat aufgefordert, „alle erforderlichen Maßnahmen zu veranlassen, damit der Weg entlang des Sportplatzes zum Wald in Rodau so schnell wie möglich wieder in einen benutzungsfähigen Zustand versetzt wird“.
Damit rennen die Genossen offenkundig offene Rathaustüren ein: Auch die Stadtverwaltung habe das Thema bereits auf der Agenda gehabt, reagierte Bürgermeister Dr. Holger Habich im Parlament:.
Unabhängig von der SPD-Initiative sei bereits eine Baufirma mit der Instandsetzung des Weges beauftragt worden, teilte er den Parlamentariern angesichts des SPD-Antrags mit.
Wie der Rodauer Bürger und SPD-Stadtverordnete Klaus Müller im Parlament vortrug, sei „der von den Vereinen in Eigenhilfe aufgebrachte Belag leider so grobkörnig, das Radfahrer diesen Weg nur unter Mühen benutzen können, für Kinderwagen, Rollstühle oder Rollatoren ist dies praktisch unmöglich“.
Auf mündliche Nachfrage sei den Sozialdemokraten von Bürgermeister Dr. Holger Habich im vergangenen Jahr mitgeteilt worden, „dass den Vereinen Zeit bis Januar 2016 gelassen werden sollte, um die nötige Nachbesserung vorzunehmen“.
Mit Datum vom 1. Februar 2016 reagierte die SPD-Fraktion daher mit ihrem Antrag, in dem festgestellt wird: „Da dies bisher nicht erfolgt ist, wird der Magistrat gebeten, die nötigen Arbeiten umgehend zu veranlassen, damit der Weg wieder in vollem Umfang genutzt werden kann.“
Belag zu grobkörnig
Die Begründung des Antrags schließt mit: „Wir bedauern, dass die an sich begrüßenswerte Initiative der freiwilligen Helfer in diesem Falle nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.“
An anderer Stelle ist dies nämlich durchaus in positiver Weise geschehen: Mit diversen Initiativen hat der Verschönerungsverein Rodau (VVR) in Zusammenarbeit mit vielen Bürgern in der jüngeren Vergangenheit diesen Teil des einzigen Zwingenberger Stadtteils sichtbar herausgeputzt.
Im Jahr 2013 stifteten die damalige Rodauer Ortsvorsteherin Birgit Gärtner gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Christiane Weiß, Vorsitzende des VVR, und der Verschönerungsverein jeweils eine Ruhebank, die gemeinsam mit einem von der Stadt finanzierten Tisch und einem Abfalleimer am Beginn des Weges zum Verweilen einladen.
Obstbäume säumen die Strecke
Im Jahr 2014 wurde aus dem Feldweg dann die „Obstbaumallee“. Zwanzig Apfel-, Birnen- und Kirschbäume säumen seitdem die Strecke zwischen dem Rodauer Sportplatz und dem Rand des Niederwaldes. In Kooperation mit der regionalen Initiative „Streuobstwiesenretter“ und finanziell unterstützt von Baumpaten pflanzten die Ehrenamtlichen seltene Obstsorten an. Apfel-, Birnen- und Kirschbaumsorten sowie ein Mirabellenbaum zieren die beschauliche Strecke.
Ziel des Verschönerungsvereins ist es, einen Wald-, Wiesen- und Obstbaumrundweg herzurichten, der es vor allem auch den älteren oder gehbehinderten Einwohnern Rodaus ermöglichen soll, rund um den idyllischen Stadtteil Zwingenbergs spazieren zu gehen.
Zu diesem Zweck sollen weitere Wege ausgebaut, neue Bäume gepflanzt und in regelmäßigen Abständen außerdem Ruhebänke aufgestellt werden.
© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 08.04.2016