
Slow wird zum Prinzip
Der moderne Mensch ist immerfort unterwegs und scheint doch niemals anzukommen.
Tempo bestimmt sein Dasein, darunter leidet auf Dauer die Lebensqualität. Der Gegenentwurf heißt Entschleunigung. Auf diesen setzen „Cittaslow“-Kommunen.
Berching in Bayern ist eine von ihnen.
CITTASLOW-ZIELE: Städte, die der „Internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte – Cittaslow“ angehören, haben sich folgende Ziele gesetzt:
· Nachhaltige Umweltpolitik: Innovative Technologien fördern, Schonung der Ressourcen, regionalverträgliche Konzepte, Steigerung der Energieeffizienz
· Charakteristische Stadtstruktur: Stadtgeschichte als Entwicklungspotenzial erkennen, behutsame Stadterneuerung, nachhaltige Stadtentwicklung
· Gastfreundschaft: Qualitätsorientierte Gastronomie, Pflege von Städtepartnerschaften, Weltoffenheit und Herzlichkeit
· Kultur und Traditionen: Wahrung von regionalen Besonderheiten, Förderung von Veranstaltungen, kulturelle Einrichtungen erhalten
· Typische Kulturlandschaft: Vielfalt von Flora und Fauna schützen, Charakteristische Eigenart bewahren, Schönheit der Landschaft aufzeigen
· Regionaltypische Produkte: Bewahrung traditioneller Herstellung, Unterstützung natürlicher Produktionsabläufe, kurze Wege
· Regionale Märkte: Förderung der Direktvermarktung, Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe
· Bewusstseinsbildung: Geschmacks-und Sinnesschulung, Förderung der regionalen Identität
Wir leben in einer Zeit, in der die Welt danach strebt, zu globalisieren, zu fusionieren und Kulturen, Gesellschaften sowie Machtstreben zu nivellieren. Als alternative Antwort auf diese Entwicklung versteht sich Cittaslow, ein internationales Netzwerk, das an die Slow-Food-Bewegung anknüpft. Die Idee dazu stammt von Paolo Saturnini, Bürgermeister des italienischen Ortes Greve in Chianti. Während Slow Food bei Geschmack, Herkunft und Qualität der Lebensmittel ansetzt, steht bei Cittaslow die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt (s. Info).
Mit einem Netzwerk, das sich auf über 25 Länder erstreckt, ist Cittaslow seit 1999 das internationale Markenzeichen für mittlerweile über 150 Städte und Gemeinden. Derzeit zählt das Netzwerk 14 deutsche Kommunen, darunter seit 2013 die bayerische Gemeinde Berching.
Das Oberpfälzer „Kleinod des Mittelalters“ liegt im Naturpark Altmühltal. Unverwechselbar ist das Stadtbild mit vollständig erhaltener Stadtmauer samt 13 Türmen. Die Bewahrung dieses charakteristischen Stadtbilds, die Pflege von Kultur und Tradition, das Eintreten für regional-typische Produkte und eine nachhaltige Umweltpolitik werden in Berching seit Langem gelebt.
So lag es auch nahe, dass sich Berching im Zuge der Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (1SEK) in den Jahren 2010 bis 2012 zu einer Bewerbung für das Netzwerk entschloss.
Eine Mitgliedschaft bei Cittaslow ist Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Der vierjährige Überprüfungsrhythmus gewährleistet, dass die Mitglieder bei allen anstehenden Entscheidungen die Verträglichkeit mit Cittaslow-Gedanken im Hinterkopf haben. Auch immer mehr Gäste von Berching wissen die hohe Aufenthaltsqualität zu schätzen und lernen dort Möglichkeiten kennen, etwas für ihre Gesundheit zu tun. So ermöglichen zum Beispiel viele Wander- und Radwege einen abwechslungsreichen Aktiv-Urlaub.
Für die Einheimischen bietet in Berching ein „Soziales Netzwerk“. Unterstützung für Familien mit Kindern sowie Senioren und sichert so eine hohe Lebensqualität. Auch die Helios-Klinik für geriatrische Rehabilitation sowie eine Nachbarschaftshilfe sind wichtige Einrichtungen.
Treibende Kraft hinter dem Cittaslow-Prinzip sind in Berching neben der Stadtverwaltung die Gastronomen, die von Anfang an den Wert dieser Mitgliedschaft erkannt haben. Christian Eisner
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Der Autor
Christian Eisner ist Projektmanager beim Stadtentwicklungsverein
„GeMEINsam für BERCHING“ (www.gemeinsam-fuer-berching.de)
28 Der Gemeinderat 6/16
Titel GESUNDHEITSTOURISMUS
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CITTASLOW-ZIELE Slow wird zum Prinzip
Städte, die der „Internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte – Cittaslow“ angehören, haben sich folgende Ziele gesetzt:
· Nachhaltige Umweltpolitik: Innovative Technologien fördern, Schonung der Ressourcen, regionalverträgliche Konzepte, Steigerung der Energieeffizienz |
Der moderne Mensch ist immerfort unterwegs und scheint doch niemals anzukommen. Tempo bestimmt sein Dasein, darunter leidet auf Dauer die Lebensqualität. Der Gegenentwurf heißt Entschleunigung. Auf diesen setzen „Cittaslow“-Kommunen. Berching in Bayern ist eine von ihnen. |
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Charakteristische Stadtstruktur: Stadtgeschichte als Entwicklungspotenzial erkennen, behutsame Stadterneuerung, nachhaltige Stadtentwicklung
· Gastfreundschaft: Qualitätsorientierte Gastronomie, Pflege von Städtepartnerschaften, Weltoffenheit und Herzlichkeit
· iKultur und Traditionen: Wahrung von regionalen Besonderheiten, Förderung von Veranstaltungen, kulturelle Einrichtungen erhalten
· Typische Kulturlandschaft: Vielfalt von Flora und Fauna schützen, Charakteristische Eigenart bewahren, Schönheit der Landschaft aufzeigen
· Regionaltypische Produkte: Bewahrung traditioneller Herstellung, Unterstützung natürlicher Produktionsabläufe, kurze Wege
· Regionale Märkte: Förderung der Direktvermarktung, Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe
· Bewusstseinsbildung: Geschmacks-und Sinnesschulung, Förderung der regionalen Identität
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Der Autor
Christian Eisner ist Projektmanager beim Stadtentwicklungsverein
„GeMEINsam für BERCHING“ (www.gemeinsam-fuer-berching.de)
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ir leben in einer Zeit, in der die Welt danach strebt, zu globali-sieren, zu fusionieren und Kulturen, Gesellschaften sowie Machtstreben zu nivellieren. Als alternative Antwort auf diese Entwicklung versteht sich Cittaslow, ein internationales Netzwerk, das an die Slow-Food-Bewegung anknüpft. Die Idee dazu stammt von Paolo Saturnini, Bürgermeister des italienischen Ortes Greve in Chianti. Während Slow Food bei Geschmack, Herkunft und Qualität der Lebensmittel ansetzt, steht bei Cittaslow die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt (s. Info).
Mit einem Netzwerk, das sich auf über 25 Länder erstreckt, ist Cittaslow seit 1999 das internationale Markenzeichen für mittlerweile über 150 Städte und Gemeinden. Derzeit zählt das Netzwerk 14 deutsche Kommunen, darunter seit 2013 die bayerische Gemeinde Berching.
Das Oberpfälzer „Kleinod des Mittelalters“ liegt im Naturpark Altmühltal. Unverwechselbar ist das Stadtbild mit vollständig erhaltener Stadtmauer samt 13 Türmen. Die Bewahrung dieses charak-teristischen Stadtbilds, die Pflege von Kultur und Tradition, das Eintreten für regional-typische Produkte und eine nachhaltige Umweltpolitik werden in Berching
seit Langem gelebt. So lag es auch nahe, dass sich Berching im Zuge der Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (1SEK) in den Jahren 2010 bis 2012 zu einer Bewerbung für das Netzwerk entschloss.
Eine Mitgliedschaft bei Cittaslow ist Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Der vierjährige Überprüfungsrhythmus gewährleistet, dass die Mitglieder bei allen anstehenden Entscheidungen die Verträglichkeit mit Cittaslow-Gedanken im Hinterkopf haben. Auch immer mehr Gäste von Berching wissen die hohe Aufenthaltsqualität zu schätzen und lernen dort Möglichkeiten kennen, etwas für ihre Gesundheit zu tun. So ermöglichen zum Beispiel viele Wander- und Radwege einen abwechslungsreichen Aktiv-Urlaub.
Für die Einheimischen bietet in Berching ein „Soziales Netzwerk“ Unterstützung für Familien mit Kindern sowie Senioren und sichert so eine hohe Lebensqualität. Auch die Helios-Klinik für geriatrische Rehabilitation sowie eine Nachbarschaftshilfe sind wichtige Einrichtungen.
Treibende Kraft hinter dem Cittaslow-Prinzip sind in Berching neben der Stadtverwaltung die Gastronomen, die von Anfang an den Wert dieser Mitgliedschaft