Infrastruktur
Mit der Bereitstellung von „Bauplätzen“ in Rodau sollen insbesondere junge Familien angesprochen werden, zumal die entsprechenden Bebauungspläne hauptsächlich für Einfamilienhäuser, in wenigen Fällen für Doppelhaushälften, ausgelegt sind.
Sollte dieses Angebot gut angenommen werden, steigt die Einwohnerzahl Rodaus weiter und damit die Anforderung an die Infrastruktur. Erforderlich ist u. a. ein adäquates Angebot an Kindergartenplätzen, für die Jugendlichen ein entsprechendes Freizeitangebot und die Möglichkeit der Nutzung guter Busverbindungen, z. B. um das (zukünftige) Jugendzentrum in Zwingenberg zu erreichen. Wünschenswert wäre auch die Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, insbesondere für ältere Einwohner*innen.
Nahverkehrskonzept
Mit seiner direkten Zufahrt zur Autobahn liegt Rodau für die Nutzer*innen des Autos sehr verkehrsgünstig.
Anders stellt sich die Situation allerdings für die Rodauer*innen dar, die das Auto nicht mehr nutzen können oder wollen. Für sie wird es zunehmend wichtiger, öffentliche Nahverkehrsmittel für Arztbesuche, Einkäufe, Freizeitgestaltung, etc. nutzen zu können. Hier besteht aus unserer Sicht ein deutlicher Verbesserungsbedarf.
Zurzeit stellt die Buslinie des RMV Richtung Bensheim/Bahnhof die einzige Verbindung dar. Weder ist eine direkte Verbindung nach Zwingenberg und damit zum dortigen Bahnhof noch ein Anschluss über Alsbach-Hähnlein zur Straßenbahnendhaltestelle am Hinkelstein gegeben, um eine Verbindung über Seeheim-Jugenheim Richtung Darmstadt zu ermöglichen. Eine solche Verbindung existiert nur durch eine entsprechende Buslinie entlang der B3.
Der Aufbau eines zukunftsorientierten, attraktiven Angebots in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund des Nachbarlandkreises ist eine Aufgabe der nächsten Jahre.
Fahrradwege / Parkplätze
Die Nutzung des Fahrrads ist ökologisch, verkehrstechnisch sinnvoll und gesund. Doch stehen die Radfahrer*innen nicht nur im städtischen Raum in steter Konkurrenz zu Autofahrer*innen. Auch wenn die Renovierung der Ortsdurchfahrt gelungen scheint, bietet sie doch in Kombination mit den ausgewiesenen Parkplätzen für Radfahrer*innen eine Gefahr. Auch nachdem die beidseitigen Fahrradwege in der Neckarstraße, aus nachvollziehbaren Gründen, weggefallen sind, ist das Radfahren hier weder einfacher noch sicherer geworden.
Hier ist die Gestaltung eines sicheren Radwegenetzes notwendig, Ansätze gab es in der Vergangenheit bereits, beispielsweise wird der von Fehlheim kommende Radweg in einem alten Stadtplan über die Hauptstraße auf den Radweg nach Hähnlein geführt. Alternativ wäre eine Lösung durch das Wohngebiet denkbar.
Wohnraum und Ausgleichsflächen
In den letzten Jahren wurden in Rodau weitere Flächen zur Bebauung freigegeben. Die Arbeiten „Auf dem Brunnen II“ sind nahezu abgeschlossen, ebenso die Planung für die Bebauung des Gebietes nördlich der Hauptstraße. Zielsetzung für die kommenden Jahre ist es hier, dieses Gebiet infrastrukturtechnisch zu erschließen und die Bebauung zu unterstützen.
Weiterhin soll am Ortsausgang Richtung Fehlheim ein Therapiezentrum verbunden mit zusätzlichem Wohnraum entstehen. Abzuwarten bleibt allerdings inwieweit die genannten Flächen tatsächlich für die Schaffung von Wohnraum genutzt werden.
Im Gegenzug zur Erschließung neuer Gebiete zur Wohnbebauung und den damit verbundenen Verlust an Naturflächen sind Aufwertung und Erhalt von Ausgleichsflächen zwingend erforderlich. Mit seinem Grabensystem und seinen Schilfflächen verfügt Rodau über ökologisch wertvolle Gebiete; die unbedingt geschützt werden müssen, denn ohne Ausgleichsflächen gibt es keine Erweiterung bebaubarer Flächen.
Im Vergleich zu anderen Gemeinden besitzen Zwingenberg und Rodau deutlich kleinere Gebietsflächen. Deshalb ist es umso wichtiger, mit den wenigen verfügbaren sorgsam umzugehen und auf eine naturschonende, nachhaltige Bebauung zu achten.