Trinkwasser – Teileigenversorgung sichern

Ein Thema, das uns in der neuen Legislaturperiode beschäftigen wird, ist die Zukunft unserer Wasserversorgung. Denn Zwingenberg hat nur noch bis Ende 2023 Wasserförderrechte, um einen Teil seines Trinkwasserbedarfs aus dem eigenen Brunnen zu decken. Der restliche Bedarf wird aus dem Ried zugekauft. Ohne Verlängerung der Wasserförderrechte kann die bestehende Teileigenversorgung ab 2024 nicht fortgesetzt werden und unsere Kommune wird komplett abhängig von der externen Versorgung aus dem Hessischen Ried. Warum ist das keine vorausschauende Lösung für die Zukunft?

Durch zunehmend trockene Sommer wird die lebenswichtige Ressource Wasser immer knapper. Das Grundwasser aus dem Hessischen Ried liefert 25% des Trinkwassers in Hessen und versorgt über 2 Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet, darunter die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Um den Grundwasserspiegel stabil zu halten und gleichzeitig den erhöhten Bedarf an Trinkwasser zu decken, werden seit über 30 Jahren immer größere Mengen an aufbereitetem Rheinwasser im Ried versickert. Diese Infiltration kann jedoch nicht beliebig weiter gesteigert werden, da im Zuge des Klimawandels auch immer weniger Rheinwasser verfügbar ist. Hier besteht eine starke Konkurrenzsituation, da das Wasser des Rheins vielfältig genutzt wird beispielsweise zur Trinkwassergewinnung durch Uferfiltration, zur Energiegewinnung in Wasserkraftanlagen, als Kühlwasser, zur Bewässerung im Weinbau und in der Landwirtschaft.

Deshalb ist es wichtig, dass Zwingenberg für seine Trinkwasserversorgung auch in Zukunft auf dezentrale Ressourcen durch einen eigenen Brunnen setzt. Nur so kann die bestehende Teileigenversorgung aufrechterhalten und damit die zweite Säule der Zwingenberger Trinkwasserversorgung erhalten bleiben.